Therapie bei einer Persönlichkeitsstörung

Bei Menschen mit Persönlichkeitsstörungen oder komplexen seelischen Leiden hat sich ein tiefenpsychologischer Ansatz mit Einbezug von mentalisierungsbasierter Therapie und schematherapeutischen Elementen bewährt. Die PatientInnen werden von der ersten Sitzung an in die Vorgehensweise eingeführt und einbezogen.

VORGEHEN UND ZIEL

  • Störungen und Symptome werden als Indikatoren verstanden: Sie weisen auf ein innerseelisches Leiden hin, das sich als innere Leere, als Einengung/Fixierung, als Gefühlschaos oder als störendes Verhalten zeigt. Oft sind es die andern, welche dem Betroffenen zu verstehen geben, dass er aneckt, sie strapaziert oder „im Regen stehen lässt“; Beziehungen gelingen oft nicht oder nur kurzzeitig, Anstellungsverhältnisse dauern nicht lang.
  • Der Fokus der Therapie liegt auf Kompetenzsteigerung im Mentalisieren, d.h. im besseren Verständnis dessen, was bei einer Begegnung in mir und dem andern vorgeht. Dies trägt dazu bei, sich auch in schwierigen Situationen und bei intensiven Gefühlen selber beruhigen und andere besser einschätzen zu können. Schema-therapeutische Ansätze helfen, widerstreitende Gefühle und Impulse konstruktiv zu integrieren.
  • Letztlich geht es darum, die verschiedenen Seiten der eigenen Person und des eigenen Leben so in Kontakt und in eine Balance zu bringen, dass ein freieres, auf gute Art erlebnis-intensives und beziehungsfähiges Leben möglich wird.

ABLAUF

  • Das Erstgespräch – in der Regel eine Doppelsitzung von 1½ Stunden – ist kostenpflichtig und unverbindlich.
  • Bei weiter bestehendem Interesse folgen 1 – 2 weitere, fest vereinbarte Sitzungen, um die therapeutische Zusammenarbeit zu klären und die Therapieziele möglichst präzis zu fassen.
  • Danach Fortführen der Therapie mit Sitzungen in regelmässigen Abständen. Oft bewährt sich eine im voraus vereinbarte Anzahl von Sitzungen und im voraus festgelegte Standortgespräche.

THERAPIE-ENDE

  • PatientInnen können eine Therapie jederzeit beenden oder abbrechen. Um aber innerlich gut mit der Therapie abschliessen zu können, lohnt es sich fast immer, dem Therapeuten seine Beweggründe, allfällige Verunsicherungen, Verletzungen und Kritikpunkte in einem Schlussgespräch offen mitzuteilen – nicht, um sich überreden zu lassen weiterzumachen, sondern um die Beziehungssituation möglichst gut zu klären und zu verstehen.
  • TherapeutInnen sind verpflichtet, alle Rückmeldungen offen anzuhören und auch im eigenen beruflichen Interesse ernst zu nehmen. Sie werden einen für die Patientin gut gangbaren Weg suchen und sie dabei einbeziehen. Sie können dem Patienten auf Wunsch auch eine andere, besser passende Fachperson vorschlagen.
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