DASEINSANALYSE
Die Daseinsanalyse wurde von Binswanger, Boss und Holzhey auf der Grundlage von Heideggers existenzieller Philosophie entwickelt. Sie gehört zu den tiefenpsychologischen Therapierichtungen. „Tiefenpsychologisch“ heisst, dass Symptome nicht primär als Störungen oder Defizite gewertet, sondern als wichtige Hinweise aus der Seele gesehen werden: Gerade über die scheinbar sinnlosen Symptome lässt sich herausfinden, „wo es klemmt“ oder „woran es fehlt.“ Aus tiefenpsychologischer Sicht stellen psychische Schwierigkeiten also auch Chancen dar, um mehr von sich zu verstehen und neue Lebensmöglichkeiten zu realisieren.
Oft ist es für den Betroffenen nicht leicht alleine herauszufinden, wo etwas in seinem Leben nicht (mehr) stimmt, und es braucht die kompetente Begleitung und Zuversicht einer Fachperson. Meist verschwindet das Leiden, wenn das Anliegen hinter dem Symptom verstanden und ein neuer Weg gefunden ist, um ihm auf konstruktive Art den gebührenden Raum zu geben.
In einer daseinsanalytischen Therapie wird ein psychisches Leiden auch als Auseinandersetzung mit den Grundbedingungen des Lebens (= den existenziellen Fragen) begriffen, die anzunehmen aus bestimmten Gründen schwer fällt – bzw. als Versuch, mit etwas zurecht zu kommen, das man nicht will (aber hat), das man sich wünscht (aber nicht traut), das man fürchtet (aber eigentlich gern hätte), das man nicht kann (aber tun möchte), das man tut (aber unpassend findet)…
Ein besonderer Schwerpunkt der Daseinsanalyse liegt darum darin, das, was Patientinnnen beschäftigt und belastet, im gemeinsamen Gespräch möglichst präzis zu benennen. Dabei werden neben dem direkt Erzählten auch Erinnerungen, Träume, spontane Einfälle, Körperwahrnehmungen und eben die Krankheitssymptome einbezogen.
Für weitere Informationen:
www.psychotherapie-bsbl.ch, dort „Psychotherapie“